Hallen mieten & kaufen

Einflussfaktoren

1. Flexibilität: Wenn kurzfristig, übergangsweise oder saisonal bedingt mehr Platz zur Lagerung oder Umschlag benötigt wird, ist eine Anmietung in der Regel sinnvoller als ein Ankauf. Typischerweise geht mit einem Ankauf eine langfristige Bindung sowohl finanzieller Mittel als auch an den Standort selbst einher. Zudem ist ein Ankaufsprozess zeitaufwändiger als eine Anmietung. Durch unterschiedliche Laufzeiten und Mietmodalitäten wie Verlängerungsoptionen bieten Mietverträge in der Regel mehr Flexibilität, um auf veränderte Geschäfts- und daraus folgende Flächenanforderungen zu reagieren.
2. Finanzlage: Die finanzielle Mittelausstattung variiert je nach Unternehmensgröße, Branche und der individuellen wirtschaftlichen Lage. Der Kaufpreis gewünschter Hallen wie Lager- oder Produktionshallen ist abhängig von der Lage, der Hallenart, Ausstattung, Modernität und weiteren Gebäudespezifika und beträgt in der Regel ein Vielfaches der Jahresmiete (bspw. je nach Objekt und Lage um den Faktor ca. 10-25). Somit verfügt nicht jedes Unternehmen über die notwendige Finanzkraft, Hallen, die über 5.000 m² bis 10.000 m² groß sein können, mit Eigenkapital kaufen zu können. Auch fallen Finanzierungskonditionen bei den entsprechenden Akteuren wie (Pfandbrief-) Banken beispielsweise je nach Rating unterschiedlich aus. Somit kann auch nicht jedes Unternehmen auf Fremdkapital zu geeigneten Konditionen zurückgreifen.
3. Geschäftsstrategie: Wenn eine Halle über einen längeren Zeitraum für bestimmte Zwecke benötigt wird und absehbar Teil der langfristigen Geschäftsstrategie des Unternehmens ist, kann der Kauf einer solchen Immobilie sinnvoll sein. Dieser ermöglicht es, Flächen strategisch zu sichern und unabhängig von auslaufenden Mietverträgen zu sein sowie laufende Kosten (Mietkosten) zu senken und ein Immobilienvermögen aufzubauen.
4. Instandhaltung und Modernisierung: Bei Ankauf einer Halle zur Eigennutzung trägt das Unternehmen die Kosten für den laufenden Betrieb, die Instandhaltung und Reparatur der Immobilie. Auf den ersten Blick scheint somit ein Kauf einer Halle nachteilig, jedoch besteht auch die Möglichkeit von baulichen Anpassungen. Im Mietverhältnis müssten diese mit dem Eigentümer abgestimmt werden, der nicht zwingend ein Interesse am Umbau der Halle für ein Unternehmen haben muss. Größeren baulichen Maßnahmen, die eine Drittverwendbarkeit der Fläche einschränken, können sich als schwierig gestalten oder gehen mit langfristigen Mietverträgen einher. Beim Kauf kann das Unternehmen somit, sofern möglich und wirtschaftlich sinnvoll, die Halle modernisieren und an die eigenen Bedürfnisse anpassen für eine bestmögliche Qualität. So können durch den Einbau energieeffizienter Systeme zur Beheizung, Kühlung oder Beleuchtung langfristig laufende Kosten eingespart werden. Auch kann die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf der Dachfläche sinnvoll sein.

Ausstattungsmerkmale von Hallen

• Beleuchtung: Die Halle sollte ausreichend beleuchtet sein, um eine sichere und effiziente Nutzung zu ermöglichen. Je nach Bedarf können verschiedene Arten von Beleuchtungssystemen verwendet werden, wie z.B. Deckenleuchten, Strahler oder LED-Leuchten.
• Bodenbelag und Traglast: Der Bodenbelag sollte abhängig von der Art der Halle ausgewählt werden. Je nach gelagerten Gütern oder Produktionsmaschinen ergeben sich Anforderungen an die Traglast oder auch Versiegelung der Böden, beispielsweise durch den Einsatz einer Wassergefährdungsklasse-Folie (WGK) zur Lagerung von Gefahrstoffen.
• Dämmung, Heizung und Belüftung: Eine Halle sollte entsprechend der Nutzung ausreichend gedämmt, beheizt und belüftet werden. Hier können verschiedene Systeme wie Lüftungsanlagen, Heizstrahler oder Klimaanlagen zum Einsatz kommen. Werden jedoch witterungsunempfindliche Güter oder Vorprodukte in einer Kalthalle gelagert, spielen die Beheizung und Dämmung dahingegen keine Rolle.
• Sicherheitsmaßnahmen: Hallen verfügen in der Regel über entsprechende Sicherheitsmerkmale, wie Brandabschnitte, Sprinkleranlagen, Löschwassertanks oder auch Sicherheitskameras, eine Zutrittsüberwachung mittels elektronischer Systeme und Außenzäune.
• Technische Ausstattung und Gebäudegestaltung: In manchen Hallen kann eine Starkstromleitung notwendig sein, über die nicht jedes Objekt verfügt. Zudem muss geklärt sein, wie die Andienung erfolgt, ob ebenerdig oder beispielsweise per Rampe und ob der Warenumschlag auf beiden Seiten des Objektes erfolgt oder einseitig. Auch die Anzahl und der Abstand der Tore und die Größe der Ladezonen bzw. Rangierflächen variiert.
• Zugang und Parkplätze: Die Halle sollte für die Nutzer gut erreichbar sein und ausreichend Parkplätze bzw. Zugang zum öffentlichen Nahverkehr bieten, um die Anreise der Beschäftigten zu erleichtern.